Am 17. Januar 2025 fand im Leonardo Royal Hotel am Alexanderplatz die diesjährige GUTcert-Jahreskonferenz statt, bei der über 100 Kunden, Auditoren und Interessierte zusammenkamen. Diskutiert wurden Lösungen im Bereich Zertifizierung, Validierung, Verifizierung und Prüfung. Fachexperten aus verschiedenen Bereichen erläuterten komplexe Sachverhalte und gaben wichtige Hinweise, die in diesem Artikel zusammengefasst werden.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Strategien für komplexe Probleme: Impulsvortrag über strategische Führung
Der Impulsvortrag von Dr. Tobias Leipprand von LEAD Forward behandelte das Thema strategische Führung in einer zunehmend multipolaren Weltordnung. In seinem Vortrag verdeutlichte er die Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen, wie beispielsweise der Umgang mit Paradoxien und die Entwicklung von Strategien für komplexe Probleme. Ein wichtiger Aspekt seines Vortrags war der Generationenkonflikt, der in vielen Organisationen spürbar ist. Leipprand betonte die Bedeutung einer guten Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg in der Zusammenarbeit.
Anleitung zur Formulierung von Prompts für spezifische KI-Reaktionen erklärt
Mayra Hartmann von One Thousand erklärte das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und die Herausforderungen des maschinellen Lernens. Sie gab einen historischen Überblick über die Entwicklung von KI und betonte die Probleme des autonomen Lernens von KI. Besonders wertvoll war ihre Anleitung zur Formulierung von Stimulationen, um spezifische Reaktionen oder Antworten von einer KI zu erhalten.
GRI und DNK als sinnvollste Instrumente für Nachhaltigkeitsberichte bisher
Yulia Felker von GUTcert GmbH sprach auf der Jahreskonferenz über die Auswirkungen von Nachhaltigkeitsanforderungen auf unser tägliches Leben. Sie betonte die Verantwortung von Unternehmen gegenüber ihren Stakeholdern. Obwohl Nachhaltigkeitsberichte nach GRI und DNK derzeit am häufigsten genutzt werden, wird Ende 2025 die neue Norm 53001 für das Management von UN-Nachhaltigkeitszielen erwartet. Die GUTcert arbeitet aktiv mit der ISO und dem UN Development Programme zusammen, um über diese Entwicklungen zu informieren.
Zukunft der Informationssicherheit: Herausforderungen und Chancen aufgezeigt
In seinem Vortrag auf der GUTcert-Jahreskonferenz betonte Tim Stauffenberg von GUTcert GmbH die hohe Gefährdungslage für IT-Systeme in einer zunehmend digitalisierten Welt. Er hob die Bedeutung eines funktionierenden Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) hervor, um diesen Gefahren effektiv zu begegnen. Stauffenberg präsentierte die Vorteile einer freiwilligen Zertifizierung nach ISO 27001 und erörterte gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen und Zertifizierungen. Er machte deutlich, dass der Bereich der Informationssicherheit auch in Zukunft dynamisch und herausfordernd sein wird.
GELSENWASSER AG: Wasserwerke mit KI-gestütztem Energiemanagement auf dem Weg zur Nachhaltigkeit
Barbara Ransiek von GELSENWASSER AG präsentierte auf der GUTcert-Jahreskonferenz den strategischen Schritt des Unternehmens in Richtung Nachhaltigkeit. Mit einem KI-gestützten Energiemanagement-Assistenzsystem für Wasserwerke verfolgt GELSENWASSER AG das Ziel, bis 2045 Carbon Neutrality zu erreichen. Die zukünftige Strategie des Unternehmens beinhaltet die Reduktion von Scope-3-Emissionen sowie den verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Wasserförderung und im Wassernetz.
Auswahl des richtigen Kältemittels: Erfolgsfaktor für Abwärmenutzungsprojekt
VW-Kraftwerke stellt ein Projekt vor, das sich mit der effizienten Nutzung von Abwärmepotenzialen als Zukunft der Wärmeversorgung beschäftigt. Das Ziel besteht darin, die unvermeidbare Abwärme zur nachhaltigen Gestaltung bestehender Wärmenetze zu nutzen. Dabei soll der Anteil erneuerbarer Energien schrittweise erhöht und bisher ungenutzte Abwärme vermehrt genutzt werden. Der Standort bietet optimale Voraussetzungen für das Projekt, jedoch erfordert die Auswahl des richtigen Kältemittels eine sorgfältige Abwägung.
ISO 56001: Die Norm für effektive Führung und Steuerung von Innovationen
Anette Helfrich von QSBiG QualitätsService im Bildungs- und Gesundheitswesen stellte die neu veröffentlichte ISO 56001 für systematisches Innovationsmanagement vor. Diese Norm bietet Unternehmen die Möglichkeit, Innovationsmanagement strukturiert und zielorientiert anzugehen, indem sie problemlos in bestehende Managementsysteme integriert werden kann. Frau Helfrich ermutigt Unternehmen, die Norm anzuwenden, um ihre Fähigkeiten in der Führung, Steuerung und Entwicklung von Innovationsaktivitäten auszubauen und somit ihre Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsposition zu stärken.
Umweltstandards in der EU: Industrieemissionsrichtlinie und Transformationspläne als Leitfaden
Jochen Buser von GUTcert erläuterte auf der GUTcert-Jahreskonferenz die Bedeutung der Industrieemissionsrichtlinie (IE-Richtlinie) und ihrer Nachfolgerichtlinie für den Immissionsschutz in der EU. Umweltmanagementsysteme (UMS) und Transformationspläne sind wesentliche Instrumente für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft. Unternehmen sind verpflichtet, bis 2027 UMS einzuführen und regelmäßig zu überprüfen, während Transformationspläne ab 2030 verbindlich sind. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Auswirkungen der Industrie auf die Umwelt zu minimieren und einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen zu fördern.
Empfehlung: Engagement in Bildungsverbänden für Einflussnahme auf Beirat
Während der GUTcert-Jahreskonferenz 2025 informierten Henrik Netzow von GUTcert und Bogumila Szyja vom Paritätischen Gesamtverband die Teilnehmer über die jüngsten Änderungen in der Träger- und Maßnahmenzulassung. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen auszutauschen und Fragen zu stellen. Bogumila Szyja präsentierte zudem die Arbeit des AZAV-Beirats bei der Bundesagentur für Arbeit und ermutigte Bildungsanbieter, sich in Bildungsverbänden zu engagieren, um Einfluss auf die Entscheidungen des Beirats zu nehmen.
Die GUTcert-Jahreskonferenz 2025 bot über 100 Kunden, Auditoren und Interessierten eine Plattform zur Diskussion von Lösungen im Bereich Zertifizierung, Validierung, Verifizierung und Prüfung. Fachexperten aus verschiedenen Bereichen erläuterten komplexe Sachverhalte und gaben wichtige Hinweise. Die Konferenz war ein Erfolg und wir freuen uns bereits auf den nächsten Innovationstag am 16. Januar 2026.