Angesichts der dringenden Notwendigkeit, die Wohnungsbaukrise in Deutschland zu bewältigen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, hat die Regierung eine Milliarde Euro für den Neubau bereitgestellt. Dies stellt ein wichtiges Signal dar und wird von der sozial orientierten Wohnungswirtschaft unterstützt. Um den nahezu zum Erliegen gekommenen Wohnungsbau wieder anzukurbeln, sind jedoch weitere Maßnahmen wie Zinssubventionen und eine Begrenzung der Flächen- und Baukosten unerlässlich. Nur so kann eine nachhaltige Lösung für den Wohnraummangel gefunden werden.
Bauwirtschaft kritisiert Förderstopp im Klimafreundlichen Neubau
Die Verfügbarkeit von Unterstützungsmöglichkeiten für den Wohnungsneubau wird sich erst mit dem neuen Haushalt ändern, wie von Bundesbauministerin Klara Geywitz angekündigt. Im März 2023 wurde das Förderprogramm Klimafreundlicher Neubau (KFN) im Rahmen der BEG-Förderung gestartet und im Juni darauf nochmals mit knapp zwei Milliarden Euro aufgestockt. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Wohnungsbau anzukurbeln und bezahlbaren Wohnraum in Deutschland zu schaffen, um der aktuellen Wohnungsbaukrise entgegenzuwirken.
Die Mittel für das Neubauförderprogramm sind mittlerweile aufgebraucht, da mehr als 18.000 Förderzusagen für etwa 46.000 Wohneinheiten erteilt wurden. Klara Geywitz, Bundesbauministerin, betont den Erfolg des Programms und macht deutlich, dass neue Anträge erst nach Verabschiedung des Bundeshaushalts 2024 gestellt werden können.
Das Baugewerbe reagierte überrascht auf das abrupte Ende der Förderung im Bereich des Klimafreundlichen Neubaus. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe bezeichnete den Förderstopp als völlig unvorhersehbar und betonte, dass die unklaren und sich ständig ändernden Rahmenbedingungen der Bauwirtschaft erhebliche Schäden verursachen. Insbesondere das Förderchaos von 2022 hat langfristige Auswirkungen hinterlassen, die bis heute spürbar sind und das Vertrauen in eine verlässliche Politik und Finanzierung nachhaltig erschüttert haben.
Im Januar 2022 wurde die KfW-Förderung für effiziente Gebäude überraschend eingestellt. Gleichzeitig stiegen die Baupreise und Zinsen aufgrund der Corona-Pandemie und des Krieges stark an. Diese unerwartete Entscheidung führte zu einem Vertrauensverlust in die Politik und Unsicherheiten bei der Finanzierung von Bauvorhaben. Das Baugewerbe warnt nachdrücklich davor, dass sich eine solche Situation nicht wiederholen darf, da dies erhebliche Auswirkungen auf den Wohnungsbau und die gesamte Bauwirtschaft hat.
Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, äußerte sich scharf zum Förderstopp und betonte, dass die Bundesregierung den Blick auf bezahlbaren Wohnraum verloren habe. Er kritisierte, dass geplante Maßnahmen zur Konjunkturbelebung entweder gestrichen oder gar nicht erst umgesetzt werden. Diese Entwicklung führt zu großer Verunsicherung in der Bauindustrie und erschwert die dringend benötigte Förderung des Wohnungsbau.
Der Förderstopp im Wohnungsbau hat eine große Verunsicherung am Markt ausgelöst. Die Unsicherheit darüber, wie es weitergehen wird, hat dazu geführt, dass jeder versucht, die letzten verfügbaren Fördermittel zu sichern. Auch die geplanten Förderungen für die Gebäudesanierung und steuerliche Abschreibungen stehen zur Disposition und könnten möglicherweise gestrichen werden.
Der Förderstopp wurde von der baden-württembergischen Bauwirtschaft heftig kritisiert, da er angesichts des eklatanten Wohnraummangels und des seit Monaten verschärfenden Nachfragerückgangs im Wohnungsbau als nicht nachvollziehbar und kontraproduktiv angesehen wird. Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, hebt hervor, dass die Entscheidung der Bundesregierung dazu beiträgt, die bereits katastrophale Lage im Wohnungsbau weiter zu verschlimmern.
Angesichts der aktuellen Wohnungsbaukrise in Deutschland ist es dringend erforderlich, Maßnahmen zur Unterstützung des Sektors zu ergreifen. Der kürzlich erfolgte Förderstopp hat jedoch zu großer Verunsicherung und Unzufriedenheit in der Bauwirtschaft geführt. Um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, müssen finanzielle Mittel bereitgestellt und klare Rahmenbedingungen geschaffen werden. Nur so kann die langfristige Lösung für die Wohnungsbaukrise gefunden werden, die dringend benötigt wird.