Wer beruflich Wein liebt und einen Job sucht, kann Sommelier werden. Diese sind ausgewiesene Experten für alle Weinlagen und Rebsorten der Welt. Die Arbeit ist manchmal spannender, als man denkt.
Sommelier: Die Weine der Welt präsentieren
Ein Traum für Individualisten: Beruflich mit dem Thema Wein beschäftigt zu sein. Bevor es mit dem Einstieg als Sommelier klappt, sind allerdings viele Hürden zu bewerkstelligen. Wichtig: Die Gastronomie kennen und dort schon erfolgreich gearbeitet zu haben. Als Koch oder Restaurantkraft sollte eine abgeschlossene Ausbildung vorliegen.
Die meisten Weinkellner sind aber erst mal einige Jahre in der Branche tätig, bevor die Liebe zum Wein zum späteren Beruf gemacht werden kann. Ein guter Ruf und eine IHK-Zusatzausbildung (1 Jahr) können dann den Traum vom Sommelier wahr werden lassen. Beschäftigt sind diese Weinkoryphäen von morgen im Anschluss vor allem in Luxushotels oder der Sternegastronomie.
Studium oder Ausbildung in der Gastronomie?
Eine Ausbildung ist nicht immer erforderlich. Wenn man nämlich ein Studium der Önologie abschließt, verfügt man über nötiges Praxiswissen und einen wissenschaftlichen Anspruch. Der Abschluss heißt offiziell Diplom-Ingenieur Weinbau und beinhaltet verschiedene Aspekte: Erstmal das notwendige technische Wissen über den Prozess der Weinherstellung. Also vom Ernten über das Pressen, Keltern und Gären des Rebensaftes. Dazu kommt aber auch die Mitarbeit auf dem Weingut, um einmal den täglichen Arbeitsablauf eines Weinbauern in der Praxis zu erleben.
Derart gerüstet, hat man ein gutes Basiswissen zum Thema Wein. Das Spannende: Der amtierende weltbeste Sommelier hat selbst ein solches Studium absolviert und sich erst später mit weiteren Schulungen und Fortbildungen zum Weinberater für ein gehobenes Hotelpublikum gemausert. Es zeigt, wie wichtig Engagement ist und wie sich es positiv auszahlen kann. Denn keiner ist perfekt in keiner Branche. Jeder hat Talente, die er selbst fördern und ausbauen kann. Kommt dann noch Zusatz-Wissen hinzu, kann dies nur positiv sein.
Sommelier: Konsequenzen für den Beruf als Weinkellner
Was bedeutet das für den Beruf des Sommelier? Wie sieht eine perfekte Kombination aus, so dass man davon sprechen kann, hier ist ein echter Profi am Werk? Nun, man benötigt sicher eine gute Basis zum Thema Wein und Herstellung des Rebensaftes. Das bietet vor allem ein Studium der Önologie. Des Weiteren wichtig ist aber auch eine Kenntnis über diverse Weinsorten und alle möglichen Weinregionen auf der Welt. Damit stärkt jeder Sommelier seine Kompetenz im Gespräch mit privaten Weinexperten. Hier muss jeder Interessierte selbst das nötige Interesse aufbringen und auch mal selbst ein Weingut oder eine bestimmte Region besuchen.
Der dritte Erfolgsfaktor ist der menschliche. Es ist unheimlich wichtig, das Thema gut rüberzubringen. Also gutes Auftreten mit Manieren und eine Kultiviertheit sind wichtig. Die Kunden der Weinberater sind anspruchsvolle Persönlichkeiten und wollen überzeugt werden. Übrigens: Total bierernst muss es nicht immer zugehen. Auch ein kleiner Scherz kann die Stimmung auflockern, nach dem ersten Glas sowieso. Letztendlich sind wir alle nur Menschen und mit einem sympathischen Auftreten gewinnt man immer. Also: Kompetenz ist ungemein wichtig, aber der menschliche Faktor sollte das Maß aller Dinge bleiben. Im Beruf des Sommelier aber auch bei anderen Tätigkeiten.
Freilich hat jeder Beruf seine Herausforderungen. Wenn man als Weinkellner arbeitet, spürt man schon einen großen Druck, alles perfekt machen zu müssen, um die Gäste am Tisch zu beeindrucken. Das kann als Folge ein sehr positiver Abend werden oder es wird schwieriger. Denn jede Runde ist anders und jeder Abend im Restaurant oder Hotel speziell. Mit etwas Vorbereitung und einer guten Schulung dürfte aber jeder Weinkellner die nötige Kompetenz rüberbringen und souverän agieren.
Der Gourmet ist ein spezielles Wesen
Denn bei einem Abend im Luxusrestaurant trifft man auf einen ganz besonderen Menschenschlag: Den Gourmet. Eine anspruchsvolle Persönlichkeit mit viel Erfahrung an gutem Essen und Wein. Hier muss ein Sommelier als Partner auf Augenhöhe auftreten, denn jede Unsicherheit erkennt das Publikum und quittiert es entsprechend. Praxisbeispiel: Falls der Gast einmal einen Weißwein zum Braten probieren möchte, sollte man einen guten Weinvorschlag machen und am besten das Weingut und den Winzer noch persönlich kennen.
Video: Weine für Einsteiger: Unsere erste Folge!
Sommelier: Verrückte Geschichten aus der Gastronomie
Nicht nur anspruchsvolle Gäste sind eine Herausforderung. Die Gastrobranche ist sicher eine ganz besonderer Berufszweig, wo Mitarbeiter filmreife Storys erleben. Das gilt natürlich auch für Weinkellner oder andere Menschen, die sich Sommelier nennen. Da ist ein Brot-Sommelier, der mit einem Baguette die Bühne des Heavy-Metal-Festivals von Wacken rockt. Später hat er laut „Allgemeiner Bäcker-Zeitung“ einen Wacken-Snack hergestellt: Aus Mehl, Erdnussflips, Chips, Bier und Wurst.
Auch wenn es nicht immer so wild zugeht. Geschichten, wo Gäste Wein mit einem Spucknapf testen, sollen schon vorgekommen sein. Die meisten Gäste behalten aber ihre Contenance und diskutieren mit dem Sommelier höchstens engagiert über den richtig passenden Rebensaft. Freundliche Zurückhaltung und Kultiviertheit im Ausdruck sollten deshalb für jeden Sommelier Pflicht sein.
Ein Trend für andere Gastro-Branchen
Es gibt wie oben erwähnt inzwischen nicht nur einen Sommelier für die Weinbranche. Der Begriff scheint im Trend zu liegen. So schmücken sich einige Tee-Experten oder Fachleute für Brot, Wurst und Schinken mit diesem Modebegriff. Der Wein und sein vornehmes Image strahlt offenbar ab auf weitere Bereiche der Lebensmittelherstellung.
Sommelier: Wo findet man Weinkellner mit einem guten Ruf?
Jeder echte Weinfreund sollte mindestens einmal im Leben Feinschmeckertempel und luxuriöse Hotels aufsuchen und die besten Weinempfehlungen mitnehmen. Anbei einige Orte, wo Freunde des Weingenusses nichts falsch machen.
- Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München: Das Luxushotel im Zentrum der Isar-Metropole. Alle Highlights der Münchner Innenstadt sind bequem zu Fuß zu erreichen. Wer dann als Abschluss eines perfekten Tages Wein genießen will, sollte zurück in diese einzigartige Herberge.
- Louis C. Jacob Hamburg: Ohne Frage eines der besten Häuser der Hansestadt. Höhepunkt: Der fantastische Blick über die Elbe. Und natürlich das Menü inklusive Weinvorschlägen vom Sommelier.
- Das Stue Berlin: Am Berliner Tiergarten gelegen, ist dieser Designtempel eine echte Oase in der Großstadt. Tipp: Zuerst den in der Nähe gelegenen Zoo besuchen und anschließend hochwertige Weine im Hotel verköstigen.
- Excelsior Hotel Ernst Köln: Im Zentrum der Altstadt gelegen und eine der hochwertigsten Adressen der rheinischen Metropole. Der bestens ausgebildete Weinkellner sorgt für einen unvergesslichen Abend im Restaurant oder der Bar.
- Le Flair Düsseldorf: Eine der Top-Locations Düsseldorfs. Im eleganten Stil eingerichtet und mit Sommelier ausgestattet, ist dieser Ort ein Anlaufpunkt für Weinfans.
Sommelier: Wunsch der meisten Arbeitnehmer
Ziel jeder beruflichen Tätigkeit ist Anerkennung. Auch finanziell, aber nicht nur. Die Anerkennung, etwas Großartiges geleistet zu haben, ist genauso wichtig. Im Fall der Weinkellner heißt das: Zufriedenen Gästen die besten Weine der Welt präsentieren zu dürfen. Und genau den richtigen Geschmack des Publikums treffen.
Wer das erreichen will, muss täglich an sich arbeiten. Neue Weinsorten und Regionen entdecken oder das persönliche Gespräch mit dem Winzer suchen. Erst dann entsteht das Gefühl: Der Wein passt und kann anspruchsvollen Gourmets kredenzt werden. Das zu erlernen, kann Jahre dauern, wird aber bei Hartnäckigkeit und Talent auch belohnt.
Weltbester Weinkellner in Rom gewählt
Der momentan beste Sommelier der Welt stammt aus Südtirol und wurde im Juli 2018 gekürt. Eros Teboni arbeitet in einem idyllischen Alpental und wurde in Rom durch die internationale Vereinigung „FIS Worldwide Sommelier Association“ ausgezeichnet. Das Hotel, in dem der weltweit beste Weinexperte arbeitet, soll sich als Top-Adresse für Weinkultur etablieren.
Sommelier: Die Zukunft der Weinkellner
Die Tätigkeit als Weinkellner hat Zukunftspotential. Das Bedürfnis nach Luxus und hochwertigen Weinen ist da und die Nachfrage nach echten Fachleuten wächst. Immer mehr Menschen entscheiden sich deshalb auch für eine Weiterbildung mit IHK-Abschluss. Damit stärken Absolventen ihre Weinkompetenz und punkten im weiteren Berufsleben.
Fortbildungen sind extrem wichtig. Fürs Geld und für die Karriere
Überraschend: Es entscheiden sich dabei nicht nur Personen aus der Gastronomie für die Fortbildung. Darunter sind auch einige Vertriebsmenschen oder Betreiber von Onlineshops. Das Geschäft mit dem Wein ist offenbar so attraktiv und hat enormes Zukunftspotential. Man verbindet eben das Angenehme der Weinkultur mit dem Nützlichen, dem beruflichen Fortkommen und dem natürlichen Ziel, Geld zu verdienen.
Beispiel Vertrieb: Ein Vorurteil besagt, dass Wissen im Vertrieb unwichtig ist. Man muss den Kunden einfach den Mund wässrig machen und suggerieren, dass es sich lohnt, Produkt X zu erwerben. Das gilt offenbar nicht für den Wein, wie die vielen Anmeldungen beweisen. Der Verkäufer überzeugt wohl am besten, wenn er sein Verkaufstalent mit einem glaubwürdigen Background unterfüttert und so seine Ziele erreicht.
Auch wer einen Webshop zum Thema Wein betreibt, sollte das nötige Know-how besitzen. Es ist zwar schön, wenn der Internet-Verkäufer hochwertige Weinerzeugnisse im Shop stehen hat. Wenn dann aber Fragen kommen nach dem exakten Weinanbaugebiet, seiner Geschichte oder nach Lagen oder dem Lebenslauf einzelner Winzer, müssen diese Verkäufer oft passen. Der Kunde hat als Folge ein ungutes Gefühl und kauft demnächst eventuell woanders.
Sommelier: Entwicklung zum echten Experten dank Weiterbildung
Genauso ergeht es Weinkellnern mit wenig Kompetenz. Die Kunden beziehungsweise Gäste fühlen sich nicht gut behandelt und wechseln in der Folge das Restaurant. Gerade die gehobenen Gourmets können höchst anspruchsvoll sein und auch erfahrenen Experten mit Fragen den Schweiß auf die Stirn treiben. Gut also, wenn man sich mit Fortbildungen zum echten Profi wandelt und in Zukunft auf detaillierte Fragen die richtige oder zumindest eine kompetente klingende Antwort hat.
Fazit: Eine Schulung im angestammten Beruf, in diesem Falle der Weinkellner, ist lohnenswert. Denn nur Mitarbeiter, die sich verbessern wollen, haben in einem dieser kleinen umkämpften Markt eine echte langfristige Chance. Obwohl der Trend langfristig nach oben geht und Perspektiven bestehen, müssen Weinexperten jetzt ihren Mann oder ihre Frau stehen (einige weibliche Sommelière gibt es). Ist der Durchbruch geschafft und ist der Mitarbeiter in einem Luxushotel beschäftigt, hat sich die Schulung gelohnt.
Der Zukunftstrend geht in Richtung stärkerer Konsum
Denn in Zukunft zeichnet sich ein Trend ab, dass wieder mehr konsumiert wird und auch ein paar teure Vergnügen wie der Besuch eines gehobenen Restaurants wieder populärer werden. Die Beschäftigungslage ist jedenfalls gut und viel mehr Menschen als noch vor einiger Zeit verfügen über die nötigen finanziellen Ressourcen. Insofern sollten auch Weinkellner ihre ganz individuelle Nische finden. Das Rüstzeug, im Job erfolgreich zu sein, haben sie mit einer erfolgreich bewerteten Schulung jedenfalls bewiesen. In der Abschlussbewertung geht der Daumen also für diese ungewöhnliche Tätigkeit eindeutig nach oben. Jedenfalls dann, wenn das in der Schulung erworbene Wissen konsequent in der beruflichen Praxis ausgebaut wird.
Sommelier: Wie sieht es mit Quereinsteigern aus?
Lebenslanges Lernen bleibt natürlich Pflicht für Weinexperten wie für die meisten übrigen Arbeitnehmer. Die Nachfrage dürfte also nach oben gehen und zu einer guten Beschäftigungslage bei Weinkellnern führen. Ob das Studium von entscheidender Bedeutung ist, kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Denn Lernen und Praxis unterscheiden sich sehr stark voneinander. Schließlich muss gerade ein Weinkellner auch ein Vertriebstalent besitzen und sich professionell-sympathisch vermarkten. Der reine Wissenschafts-Typ ist deshalb sicher nicht für eine Tätigkeit in dieser Branche geeignet. Quereinsteiger aus der Gastronomie mit dem festen Willen, sich alles zum Thema Wein, Rebsorten und Weinregionen anzueignen, haben aber bei einem kultivierten und angenehmen Äußeren definitiv eine gute Chance auf die berufliche Entwicklung.
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